Ich war Team Remote. Dann Team Büro. Heute weiß ich: Beides ist richtig – wenn das System stimmt. Wenn du unter ständigen Unterbrechungen leidest und deinen wertvollen Output maximieren willst, dann vergiss die ideologische Debatte. Es geht nicht um den Ort, es geht um die Aufgabe. Das einzige Ziel, dass ich mit meiner Arbeitsplatzwahl verfolge – ob Büro Zuhause, Präsenz im Unternehmen oder vollständig Remote – ist die Optimierung meiner Produktivität.
Anfang der 2010er-Jahre wurde mir eines schmerzlich klar: Jeden Tag ins Büro zu fahren, um eine Arbeit zu verrichten, die ich ausschließlich vor einem Computer erledige, ist sinnlos. Ich wohnte in Hamburg und hatte eine Zweitwohnung in Scharbeutz an der Ostsee. Der Weg ins Büro war ein täglicher Kampf. Für fünf Kilometer durch den Hamburger Stadtverkehr brauchte ich morgens 45 Minuten. Die gesamte Fahrt dauerte bis zu anderthalb Stunden. Pro Strecke.
Das waren bis zu drei Stunden pro Tag, die ich im Auto verbrachte. Drei Stunden, in denen ich einen ganzen Artikel hätte schreiben können. Dieser Schmerzpunkt war extrem hoch. Es war nicht nur verlorene Zeit, sondern vor allem verlorenes Potenzial, verlorene Kreativität. Ich erinnere mich an Staus, in denen mir die besten Ideen für einen Artikel kamen, ich sie aber nicht festhalten konnte. Stattdessen saß ich fest, umgeben von ungeduldigem Hupen, und spürte, wie die Energie und die Gedanken verpufften. Die Produktivität und die Leistung, die mir durch die reine Anwesenheitspflicht geraubt wurde, war nicht nur messbar, sie war fühlbar – eine tägliche, zermürbende Reibung.
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Das echte Problem ist nicht Ideologie – es ist Output
Natürlich höre ich das Argument: „Wenn du nicht im Büro bist, verlierst du den Zugang zu den Kollegen.“ Und ich mochte meine Kollegen wirklich. Aber man muss unterscheiden: Geht es um persönliche Freundschaften oder um beruflichen Austausch? Ich habe erlebt, dass meine Anwesenheit in der Hälfte aller Meetings schlicht nicht nötig war. Ich war einfach nur dabei, ein stiller Zuhörer in einem Raum voller Menschen, die ebenfalls nur dabei waren. Stille Experten arbeiten für sich produktiver – so meine bisherige Erfahrung.
Das Büro entpuppte sich für mich als Meister der Ablenkung. Es ist ein soziales Biotop, das auf Unterbrechung ausgelegt ist. Kollegen, die Kaffee trinken wollen. Spontan einberufene Meetings. Jemand, der an deinem Schreibtisch vorbeikommt und sagt: „Hey, kannst du mal schnell …“ Aus dieser Zwei-Minuten-Frage wird ein 30-minütiges Gespräch, das dich komplett aus einem komplexen Gedankengang reißt. Ernsthafte, konzentrierte Arbeit? Deep Work? Im Großraumbüro nicht ansatzweise denkbar. Jede Unterbrechung hinterlässt eine kognitive Spur, die sogenannte „Attention Residue“. Es dauert Minuten, manchmal sogar eine halbe Stunde, um wieder voll in eine Aufgabe einzutauchen. Mein Eindruck war: Leute gehen ins Büro, um sozial zu sein, nicht primär, um produktiv zu sein. Sie sitzen ihre acht Stunden ab, verteilen Arbeit, die man in drei Stunden erledigen könnte, über den ganzen Tag und versuchen dabei, beschäftigt auszusehen. Das ist keine Kritik, das ist eine menschliche Dynamik. Aber sie stand meinem Ziel, Werke von höchstmöglicher Qualität in größtmöglicher Anzahl zu erschaffen, wie ich es heute in meinen Deep Work Sessions schaffe, massiv im Weg.
Auf der anderen Seite kann reines Remote-Arbeiten dich in die Isolation treiben. Wenn du sechs Stunden am Tag in Deep Work versinkst, hast du keine Zeit und auch nicht das Bedürfnis für soziale Interaktion. Du bist so im Flow, dass du völlig abgetaucht bist. Irgendwann arbeitest du nur noch. Du läufst einen Marathon, kriechst und stolperst am Ende nur noch weiter. Diese Isolation ist kein Gefühl der Einsamkeit. Ich bin unheimlich gern allein. Aber es ist ein kreativer Tunnelblick. Dir fehlt der zufällige Einwurf eines Kollegen, der dir Stunden an Arbeit erspart, oder die kurze Kaffeepause, in der eine völlig neue Idee entsteht. Die Wahrheit ist: Beide Extreme bremsen. Das Büro durch Lärm, Remote durch die Gefahr der völligen Entgrenzung und des kreativen Stillstands.

Mein Nordstern: Das Prinzip „Ort folgt Aufgabe“
Die Lösung ist kein Ort, sondern ein System. Ein System, das auf einem einzigen, unumstößlichen Prinzip basiert: Ort folgt Aufgabe. Nicht Ideologie. Alles, was daraus folgt, sind logische Konsequenzen, die auf maximale Produktivität und Klarheit abzielen.
Deep Work ist unantastbar. Das ist das Pareto-Prinzip, das 80 % der Wirkung bringt. Mein Arbeitstag beginnt um 6 Uhr morgens mit sechs Stunden ungestörter Deep Work. Sechs Stunden am Stück sind exponentiell wertvoller als sechs einzelne, unterbrochene Stunden. Nur in diesem Zustand lassen sich komplexe Probleme lösen und wirklich herausragende Werke schaffen. In dieser Zeit sind alle Messenger, E-Mail-Programme und Social-Media-Apps geschlossen. Keine Anrufe, keine Meetings. Dieser Block wird mit Händen und Füßen verteidigt, denn er ist das wertvollste Gut eines Wissensarbeiters. Alles, was danach kommt – Meetings, Calls, soziale Interaktion – ist optional.
Meetings werden gebündelt. Wenn ich ins Büro fahre, dann gezielt. Alle notwendigen Besprechungen werden an einem Tag, idealerweise Mitte der Woche wie an einem Mittwoch oder Donnerstag, so effizient wie möglich abgearbeitet. So kann ich Montag und Dienstag Momentum aufbauen und Freitag die Woche abschließen. Für jedes Meeting gilt die Regel: „No Agenda, no Attenda.“ Ohne klares Ziel und eine definierte Tagesordnung findet das Meeting nicht statt. Meetings um des Meetings willen sind gestrichen.
Asynchron vor synchron. Nicht jede Frage braucht einen sofortigen Anruf oder ein Meeting. Die Kultur der ständigen Erreichbarkeit ist ein Produktivitätskiller. Asynchrone Kommunikation per Chat oder E-Mail respektiert den Fokus der anderen. Sie gibt jedem die Zeit, eine durchdachte Antwort zu formulieren, anstatt eine schnelle Reaktion aus dem Ärmel zu schütteln. Dies gilt natürlich außerhalb der geschützten Deep-Work-Zeit.
Technik dient den Ritualen. Mein Tech-Setup mit Apple-Geräten ist darauf ausgelegt, Reibung zu minimieren und den Fokus zu maximieren. Das bedeutet konkret: Auf meinem iPhone und Mac sind Fokus-Modi eingerichtet, die von 6 bis 12 Uhr automatisch alle Benachrichtigungen blockieren, außer von meiner engsten Familie. Mein Schreibprogramm läuft im Vollbildmodus. Es gibt keine Pop-ups, keine Ablenkungen. Die Technik unterstützt meine Arbeitsweise, statt sie zu diktieren.
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Meine Ort-Matrix: Welcher Task gehört wohin?
Basierend auf dem Prinzip „Ort folgt Aufgabe“ hat jeder Arbeitsort eine klare Funktion.
Terrasse / Home Office
Dieser Ort ist unschlagbar für alle Aufgaben, die Konzentration und Ruhe erfordern. Das Erstellen von Outlines, das Schreiben von Rohtexten und vor allem das Diktieren. Ich kann hier nicht genug betonen, wie sehr das Diktieren meinen Output revolutioniert hat. Es ist nicht nur um ein Vielfaches schneller als Tippen. Es aktiviert einen anderen Teil des Gehirns, fördert einen natürlicheren Sprachfluss und hilft, die Authentizität der eigenen Stimme zu finden. Es ist die Essenz meiner Journalistenmethode: ein geführtes Gespräch mit mir selbst. Das geht nur in einer ruhigen, abgeschiedenen Umgebung.
Café / Unterwegs
Perfekt für die Nachbearbeitung. Wenn der Rohtext steht, hilft ein Ortswechsel, um mit frischen Augen auf den Text zu blicken. Das moderate Hintergrundgeräusch eines Cafés, der sogenannte „Coffee-Shop-Effekt“, kann die Kreativität bei weniger anspruchsvollen Aufgaben sogar fördern. Hier redigiere ich Texte, schneide Videos oder veröffentliche fertige Artikel. Auch Telefonate lassen sich an einem ruhigen Ort im Freien oft besser führen als im lauten Büro.
Redaktion / Büro
Dieser Ort ist ausschließlich für Aufgaben reserviert, die massiv vom physischen Team-Kontakt profitieren. Dazu gehören Redaktionskonferenzen, strategische Whiteboard-Sessions, bei denen komplexe Ideen visualisiert werden, oder wichtige Projekt-Briefings. Es geht um gezielte, hochwertige Interaktion, um die Energie, die nur im persönlichen Austausch entsteht, nicht um bloße Anwesenheit.
Ein absolutes No-Go? Diktieren im Büro oder an einem öffentlichen Ort. Sobald andere Menschen zugegen sind, ist man gehemmt. Die Qualität leidet sofort.

Der Beweis in Zahlen: Von 1 Artikel pro Woche zu 3 pro Tag
Ein System ist nur so gut wie seine Ergebnisse. Der Kontrast zwischen meiner Arbeit im Büro und meinem heutigen hybriden System könnte nicht größer sein. Es geht hier nicht darum, mehr Stunden zu arbeiten, sondern darum, die gearbeiteten Stunden wertvoller zu machen.
Output
Im Verlagsbüro habe ich es oft nur geschafft, einen, vielleicht zwei oder drei längere Artikel pro Woche zu veröffentlichen. Zu viele Meetings, zu viele Unterbrechungen, zu viel „Bla Bla“. Heute schaffe ich mit extremer Deep Work und Diktierfunktion bis zu drei hochwertige Blog-Artikel pro Tag.
Deep Work
Im Büro war vielleicht eine Stunde konzentrierte Arbeit pro Tag möglich, meist in der Mittagszeit, wenn alle anderen weg waren. Heute sind es sechs Stunden pro Tag, 30 Stunden pro Woche – und das oft an sieben Tagen die Woche, weil es sich nicht wie ein Zwang anfühlt.
Unterbrechungen
Im Büro waren sie kaum zählbar. Remote, in meiner Deep-Work-Phase: null.
Die Qualität ist dabei nicht gesunken, im Gegenteil. Durch den ungestörten Fokus ist sie heute höher als damals.
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Mythen entkräften: Was ist mit Kontrolle, Kultur und Chaos?
Die typischen Einwände gegen ein solches System kenne ich gut. Sie basieren auf falschen Annahmen und einem veralteten Verständnis von Arbeit.
„Remote = weniger Kontrolle“
Dieser Satz verrät ein Misstrauen, das auf der Kontrolle von Anwesenheit (Input) statt auf der Messung von Ergebnissen (Output) beruht. Welche Kontrolle brauchst du, wenn du meinen Output zählen kannst? Wenn du siehst, wie viele qualitativ hochwertige Beiträge ich pro Woche produziere, ist das die einzige Transparenz, die zählt. Anwesenheitspflicht ist oft nur die Befriedigung von Kontrollfreaks.
„Die Kultur leidet ohne Präsenz“
Kultur entsteht nicht durch erzwungene Anwesenheit, sondern durch gezielte, wertvolle Rituale. Eine erzwungene Präsenz kann sogar eine negative Kultur des Misstrauens und des „Presenteeism“ fördern. Ein gemeinsamer Business-Lunch, eine intensive Whiteboard-Session oder eine gut vorbereitete Redaktionskonferenz stärken die Kultur mehr als acht Stunden gemeinsames Absitzen von Zeit.
„Hybrid ist Chaos“
Chaos entsteht ohne Plan. Ein gut durchdachtes Hybrid-Modell erfordert sogar mehr Planung und bewusste Kommunikation als das alte Büro-Modell. Wenn du dich auf das Wichtigste fokussierst – die unantastbare Deep-Work-Session am Morgen –, wird alles planbar. Was danach kommt, ist egal. Das Tagwerk ist vollbracht. Du hast einen uneinholbaren Vorsprung.

Dein 7-Tage-Kickstart zu produktiverem Arbeiten
Du musst nicht sofort sechs Stunden Deep Work am Tag einplanen. Fang klein an, aber fang an.
Die eine Regel: Blockiere dir jeden Morgen zwei Stunden für deine wichtigste Aufgabe. Von 7 bis 9 Uhr, bevor die E-Mails und Anrufe beginnen. Bereite diese Aufgabe am Abend zuvor vor, damit du sofort starten kannst. Lege dein Smartphone in einen anderen Raum. Kommuniziere diesen heiligen Zeitblock an dein Team und deine Familie. Schalte alles aus. Zieh es durch. Du wirst erstaunt sein, was passiert, wenn du deinen Tag mit einem Sieg beginnst. Alles, was danach kommt, fühlt sich leichter an.
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Mein Fazit: Dein System ist deine Freiheit
Hör auf, über Orte zu streiten. Die Debatte ist eine Sackgasse, die von Ideologien und alten Gewohnheiten befeuert wird. Deine Freiheit und dein maximaler Output liegen nicht in der Entscheidung für das Home Office oder das Büro. Sie liegen in der Entwicklung deines eigenen, disziplinierten Systems, das auf dem Prinzip „Ort folgt Aufgabe“ basiert. Die Zukunft der Arbeit liegt in persönlicher Verantwortung und intelligenten Systemen, nicht in pauschalen Anwesenheitsregeln.
Verteidige deine Fokuszeit wie deinen wertvollsten Besitz – denn das ist sie. Der Rest wird sich von selbst ergeben.
Die Grundlage für mein System ist die Journalistenmethode. Sie gibt mir die Struktur, um in den Deep-Work-Flow zu kommen und in Rekordzeit hochwertigen Content zu erstellen, indem ich mich selbst interviewe. Wenn du deinen Output ebenfalls revolutionieren und aus deiner Expertise unkopierbare Inhalte schaffen willst, ist das der nächste Schritt.